Die Eiche gegen Trockenheit
Mit Vitamin C und Gerbstoffen schafft sie etwas, was nur wenige Bäume sonst so gut können,
gegen die Trockenheit halten. Das macht die Eiche zu einem besonderen Baum, gerade wenn es
dank des Klimawandels wärmere Temperaturen gibt, die länger anhalten.
Aspekt der Gesundheit
Bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern findet man Artikel über die Rinde der Eiche, wie sie zur
Behandlung von Durchfall empfohlen wurde. Wie kommt dies? Die Gerbstoffe reagieren mit den
Eiweißen in der Schleim- / Haut und verändern deren Festigkeit in der obersten Gewebeschicht.
Dadurch können kleinere Blutgefäße abgedichtet werden. Es ergibt sich ein blutstillender Effekt.
Genau hier kommen die Bakterien und Krankheitserreger ins Spiel, sie können nun schlechter in
unseren Körper eindringen und so u.a. Erreger von der Darmschleimhaut fernhalten. Aber auch bei
Hauterkrankungen, sowie Entzündungen in Mund- und Rachenbereich sind diese Gerbstoffe gute
natürliche Helferlein. Meist werden sie durch Extraktion mit Wasser gewonnen. Heute haben
Wissenschaftler diese Heilwirkungen nachgewiesen. Erstaunlicherweise kamen sie darauf, als sie
Eichenweinfässer untersuchten und dabei die Gerbstoffe feststellten, welche den Wein roter und
vollmundiger machen. Für Winzer ist daher das Eichenfass besonders begehrt.
Die Eiche macht ca. 20 Prozent aller Wälder in Rheinland-Pfalz aus und wächst dabei in den
versiertesten Gegenden. Ob Niederwald oder Hochwald, ihr nutzen ist vielfältig und dass obwohl
sie hier nicht einmal besonders dick werden. Im Eichen-Hochwald (auf dem Mittelgebirge und
Ebenen) dienen sie beispielsweise als Möbelholz oder Brennholz.
Doch wie schützen sich die Pflanzen vor Trockenheit?
Zunächst einmal: alle Bäume Atmen gleich. Sie atmen tagsüber Kohlendioxid (CO2) ein und
Sauerstoff (O2) aus über sogenannte Spaltöffnungen, die sich auf dem Blatt verteilt befinden. Doch
genau hierdurch gelangt als Nebeneffekt auch das Wasser. Doch in trockenen Zeiten schützt sich der
Baum vor dem Austrocken und verschließt die Spaltöffnungen. Jedoch verarmen sie an
Kohlendioxid (CO2) und können so weniger Photosynthese betreiben. Der CO2-Mangel stört
dahingehend das Elektronengleichgewicht, es bilden sich aggressive Verbindungen wie Ozon,
welche die Biomembranen in der Zelle selbst angreifen und mitunter auch zerstören können.
Dagegen wehrt sich der Baum, er entgiftet die Zellen so zusagen mit den Gerbstoffen (oder auch
Tannine genannt) und dem Vitamin C in Verbindung mit regenerierenden Enzymen. Andere Bäume
wie Buchen, verbrauchen diese Gerbstoffe schneller oder haben sie teils zu wenig um gegen die
Trockenheit (dem absterben der Zelle) anzukommen.
Laut Daten des Mueef RLP steht die Eiche auch in Zukunft hier im Westerwald sicherer als im
Osten des Landes. Dennoch gibt es neben der Trockenheit auch noch die erhöhten Fraß Schäden,
welche sich durch wärmere Temperaturen auch schneller ausbreiten. Aber auch der Eichenmehltau
(Microsphaera alphitoides) stellt größer werdende Probleme da. Bemerkbar macht sich das alles u.a.
am Kronenzustand, welcher sich 2018 verschlechterte. Dennoch ist dies der Eiche kein Beinbruch.
Trotzdem, die Ironie, dass sie gut gegen Trockenheit gerüstet ist und doch mit den mehr werdenden
Folgen an Schädlingen und Pilzen zu kämpfen hat, lässt sie im Angesicht der Menschen keineswegs
von einer der imposantesten Baumarten verdrängen. Für uns bleibt sie ein Baum mit besonderer
Charakter stärke.
Geradewegs unser Zutun ist wichtig! Alle Folgen haben wir in der Hand. So ist alles nur ein Versuch aber ein wohlgewollter zugleich. Besser also ein Versuch als Nichts zu tun?
Oder sind es nicht wir selbst, die Entscheiden was richtig ist!